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Bemerkungen zu Schulsystem und Schulkosten in Uganda   Stand: Sept. 2025

 

Das Schulsystem

Das Schulsystem hat seine Wurzeln aus der britischen Kolonialzeit Ugandas. Schuluniform ist Pflicht. Jede Schule kreiert ihre eigene Uniform. Unterrichtet wird ganztags. Zusätzlich gibt es noch Hausaufgaben.

Die Grundschule (elementary school) dauert 7 Jahre. Daran schließt sich die weiterführende Schule an (secondary school). Nach 4 Jahren gibt es Abschlussprüfungen und wer diese besteht, kann zwei weitere Jahre der weiterführenden Schule besuchen und somit nach insgesamt13 Schuljahren das „Abitur“ erlangen. Es gibt inzwischen 8 öffentliche Universitäten und weit mehr Privatunis. Alle kosten viel Geld und ein Arbeitsplatz hinterher ist ungewiss. Eine duale Ausbildung wie bei uns mit Lehrstelle bei einem Arbeitgeber und Berufsschule gibt es leider nicht.

 

Schulpflicht: Anspruch und Wirklichkeit

Vielen sind die Möglichkeiten einer guten Schulbildung verwehrt. Grundsätzlich besteht Schulpflicht für Kinder unter 15 Jahren. Jeder Einwohner hat Anspruch auf 7 Jahre Unterricht. Daher sieht man gelegentlich Erwachsene die Schulbank drücken, denen dies als Kind verwehrt war. Viele Kinder gehen auch heute noch nicht zur Schule, teils weil sie aktiv zum Lebensunterhalt beitragen oder auf jüngere Geschwister aufpassen müssen, teils weil ihre Angehörigen das Geld für den Schulbesuch nicht aufbringen können.

 

Der ugandische Staat unterstützt die Familien. Die Gebühr für die öffentliche Grundschule wurde abgeschafft. Die Regierung zahlt einer Schule 12.000 Schilling/Jahr (etwa 4 €, 2010) für jedes Schulkind. Das ist zu wenig. Daher ist die Qualität des Schulunterrichts seit Abschaffung der Grundschulgebühr gesunken. Die Schulen erheben daher erhebliche Nebengebühren.

 

Die Lehrergehälter sind staatlich festgesetzt. Nicht-staatliche Schulen zahlen oft nur deutlich mehr und pünktlich (!). Daher haben sie es leichter, ausgebildete und motivierte Lehrer zu einzustellen.

Das Schulniveau in Internaten ist meist deutlich höher.

 

Schulen im Wettbewerb

Schulen stehen, besonders in den Städten, in großem Wettbewerb miteinander. Der Staat stellt zum Beispiel etwa 1/3 der Schulplätze an weiterführenden Schulen. Die anderen entfallen auf kirchliche und private Schulen.

Die Lehrergehälter sind staatlich auf 200.000 Schilling/Monat festgesetzt (etwa 50-60 €). Nicht-staatliche Schulen zahlen oft nur 100.-150.000. Viele städtische Schulen, insbesondere bessere Schulen legen noch bis zu 800.000 Schilling drauf und zahlen pünktlich aus. Daher haben sie es leichter, ausgebildete und motivierte Lehrer zu einzustellen.

 

80 Schüler in einer Klasse sind selbst in Privatschulen der Städte häufig anzutreffen.

Viele Schulen unterrichten ohne Bücher. Das Schulniveau ist entsprechend. Auf den Dörfern ohne Strom gibt es auch keine Kopien an die Schüler.
In der Grundschule wird englisch als Fremdsprache unterrichtet. Spätestens ab der 4. Klasse werden alle Fächer in Englisch unterrichtet. Für Kinder aus Dorfschulen - eine fast unüberwindbare Hürde. Das Schulniveau in Internaten ist meist deutlich höher.

Uganda bemüht sich um gut ausgebildete Lehrer. Bevölkerungswachstum, geringes sozialen Ansehen des Berufes und geringes Lehrergehalt an Dorfschulen stehen dem entgegen.